Jahreszeiten im Garten – Wie Dir die Phänologie helfen kann?

Schon in der Schule lernen wir die vier Jahreszeiten kennen. Schnell wissen wir, dass die Jahreszeiten davon abhängen, wo auf der Welt man sich befindet, dass sie astronomisch betrachtet an den Sonnenstand gekoppelt sind. So ist in manchen Länder Sommer, während in anderen Winter ist. Auf dem Nord- und Südpolen gibt es nur zwei Jahreszeiten und am oder nahe am Äquator gibt es keine Jahreszeit. Viele wissen auch, dass es in manchen Ländern noch eine fünfte Jahreszeit gibt. Alle diese Jahreszeiten, haben wir in unsere Kalender geschrieben. Damit sie dort gut verankert sind, haben wir ihnen ein Beginn-Datum verpasst, das festen Regeln folgt. In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen was phänologische Jahreszeiten sind und wie uns diese Jahreszeiten im Garten helfen können.

Spätestens, wenn Du Dich mit dem Gärtnern auseinander setzt, wirst Du feststellen, das sich die Natur, die Tiere und Pflanzen, nicht an ein vorgegebenes Datum halten. Die Natur hat ihren eigenen Takt. Sonnenstand, Luftströme, Temperaturen und Niederschlagsmengen sind entscheidend. Wir brauchen also flexiblere Jahreszeiten im Garten. Jahreszeiten, die nicht an fixen Datumsstempel festgemacht sind, sondern sich an wiederkehrenden Wachstums- und Entwicklungserscheinungen in der Natur orientiert.

Der phänologische Jahreszeiten Kalender

Dieser Kalender wird durch bestimmte phänologische Merkmale definiert, wie zum Beispiel das Austreiben von Blättern and Bäumen und Stauden, das Aufblühen von Blumen, das Reifen von Früchten oder auch das Erscheinen bestimmter Tierarten. Je nach Region und Höhenlage und damit unterschiedlichem lokalem Klima und örtlichen Umweltbedingungen variieren diese Ereignisse stark. So kann die phänologische Jahreszeit, ein paar Kilometer vom eigene Garten entfernt, schon eine andere sein.

Die Bedeutung lokaler Klimafaktoren für die phänologischen Jahreszeiten im Garten

Phänologische Jahreszeiten sind deutlich von lokalen Klimabedingungen wie Temperatur, Niederschlag und Sonneneinstrahlung geprägt. Abhängig von der Region und der (Höhen)Lage können diese Jahreszeiten stark variieren.

In gemäßigten Zonen wie Mitteleuropa sind sie in der Regel klar ausgeprägt, während sie in anderen Klimazonen durch extreme Bedingungen wie Dürre oder Frost weniger klar sein können. Menschliche Aktivitäten wie Luftverschmutzung oder Bodenversiegelung können ebenfalls einen Einfluss haben.

Daher ist es entscheidend, lokale Klimafaktoren in die Beobachtung und Analyse phänologischer Jahreszeiten einzubeziehen, um ein genaues Bild vom Zustand der Umwelt zu erhalten und Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

Die phänologischen Jahreszeiten im Garten erkennen

Die Phänologischen Jahreszeiten spielen auch in privaten Gärten eine entscheidende Rolle. Sie liefern Dir für Deinen Garten Bezugspunkte für die Aussaat, das Pflanzen und die Pflege von Pflanzen. Und wenn Du die phänologischen Jahreszeiten kennst und verstehst, kannst Du den Garten im Einklang mit der Natur gestalten und die natürlichen Ressourcen optimal nutzen. So erzielst du eine reiche Ernte im Nutzgarten und eine langanhaltende Blüte im Ziergarten.

Der Frühling, Sommer und Herbst wird in der Phänologie in drei kleinere Einheiten aufgeteilt. Der Winter bleibt als eine Einheit. Damit kennt die Phänologie von den ersten zarten Anzeichen des Frühlingserwachens bis zur winterlichen Ruhephase zehn Jahreszeiten.

Um die Phänologie bei der Gartenarbeit optimal zu nutzen, habe ich für jede Jahreszeit im Garten eine Karte erstellt. Du findest auf jeder Karte Hinweise aus der Natur, die Dir zweigen wann eine Jahreszeit beginnt oder endet. Auch die Tierwelt bietet spezifische Ereignisse in jeder Jahreszeit, auf die Du achten kannst. Diese Hinweise und die Notizen zu den Monaten, in denen die phänologischen Jahreszeiten üblicherweise beginnen und enden, beziehen sich im Allgemeinen auf Österreich. Aber bedenke, dass die Leitpflanzen, Tiere und deren Erscheinungszeiten je nach deinem Standort, auch innerhalb von Österreich, variieren können.

Jahreszeitenkarten des Frühling


Leitpflanzen (Anfang)
  • Beginn der Haselblüte
  • Beginn der Schneeglöckchenblüte

Tierphänologie im Vorfrühling
  • die ersten pollensammelnden Bienen und Hummeln
  • erste umherkrabbelnde Ameisen
  • erste Schmetterlinge
  • erstes Vogelgezwitscher

Leitpflanzen (Ende)
  • Austrieb der Stachelbeere
  • Beginn der Blüte der Kornelkirsche
  • Huflatichblüte
  • Veilchenblüte


Leitpflanzen (Anfang)
  • Beginn der Forsythienblüte
  • Beginn der Blattentfaltung der Stachelbeere

Tierphänologie im Erstfrühling
  • erste Kaulquappen
  • erstes Rufen der Wasser- oder Teichfrösche
  • Beginn der Brutzeit der Standvögel
  • erste Sichtung von Ringelnattern
  • erste Rufe des Kuckuck
  • erste Sichtung des Kohlweißling

Leitpflanzen (Ende)
  • Beginn der Blattentfaltung der Rotbuche
  • Beginn der Kirschen- und Birnenblüte

Jahreszeitenkarten des Sommer


Leitpflanzen (Anfang)
  • Beginn der Blüte des schwarzen Holunders

Tierphänologie im Frühsommer
  • erste Brut der Singvögel wird flügge

Leitpflanzen (Ende)
  • erste reife Früchte der Süßkirsche und Erdbeere


Leitpflanzen (Anfang)
  • Beginn der Blüte der Sommerlinde
  • Beginn der Pflückreife der Johannisbeere

Tierphänologie im Hochsommer
  • erste fressende Larven der Kartoffelkäfer

Leitpflanzen (Ende)
  • Pflückreife der Süßkirsche

Jahreszeitenkarten des Herbst


Leitpflanzen (Anfang)
  • erste reife Früchte des schwarzen Holdunder

Tierphänologie im Frühherbst
  • Rückflug in den Süden der Rauchschwalben
  • erste ziehende Tiere der Kraniche

Leitpflanzen (Ende)
  • Fruchtreife der Rosskastanie


Leitpflanzen (Anfang)
  • erste reife Früchte der Stiel-Eiche
  • erste reife Früchte der Rosskastanie

Tierphänologie im Vollherbst
  • Balzrufe des Uhu
  • Brunft der Hirsche
  • Weinbergschnecken beginnen mit dem Deckeln

Leitpflanzen (Ende)
  • Blattverfärbung der Stiel-Eiche

Jahreszeitenkarte Winter


Leitpflanzen (Anfang)
  • Blattfall der Stiel-Eiche
  • Auflaufen des Winterweiten
  • Pflückreife des spätreifenden Apfel
  • Nadelfall der europäischen Lärche

Tierphänologie im Winter
  • nur noch Standvögel
  • generell kaum Tierlaute

Leitpflanzen (Ende)
  • Beginn der Schneeglöckchenblüte

Frühlingserwachen: Die ersten Anzeichen phänologischer Veränderungen

Jahreszeiten im Garten: der Vorfrühling

Der Vorfrühling ist zweifellos eine der aufregendsten Zeiten im Gartenjahr. Nach den langen, dunklen Wintertagen erwacht die Natur und die Vorfreude auf die kommende Blütenpracht steigt.

Im Ziergarten zeigen sich die ersten zarten Anzeichen der phänologischen Veränderungen. Die Bäume beginnen langsam auszutreiben, und die ersten Knospen erscheinen an den Ästen. Schau Dich einfach in Deiner Nachbarschaft um, wenn Du keinen Haselstrauch im eigenen Garten hast. Du findest bestimmt einen in der Nähe. Die Haselblüte ist ein erstes Anzeichen für den Vorfrühling. Ein Hauch von Grün breitet sich aus. Die ersten Frühlingsblüher sind die Schneeglöckchen. Sie haben eine Art eingebaute Heizung und können die Erde um ihre Wurzeln erwärmen. Bald danach strecken auch Krokusse, Narzissen und Hyazinthen ihre farbenfrohen Blütenköpfe aus der Erde und hüllen den Garten in einen betörenden Duft. Die Vögel kehren zurück und man kann schon früh morgens ihr fröhliches Zwitschern hören. Tagsüber sieht man die ersten Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und leicht verwirrt wirkende Ameisen.

zur Vorfrühlingskarte

Vorbereitungen im Vorfrühling

Neben den ersten praktischen Arbeiten im Garten ist der Vorfrühling die Zeit der Planung und Vorbereitung. Nutze die anfangs noch ruhigen Momente im Garten, um deine Gartentagebücher zu aktualisieren und deine Erfahrungen aus dem letzten Jahr zu reflektieren. Notiere dir, welche Pflanzen gut gediehen sind und welche Probleme oder Herausforderungen du hattest.

Um deine Nutzpflanzen und Zierpflanzen vor möglichen Schädlingen und Krankheiten zu schützen, solltest Du ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Setze dabei im Nutzgarten auf Fruchtwechsel und Mischkulturen und im Ziergarten auf ausreichend Platz, Luft und Licht für Deine Pflanzen.

Mache dir Gedanken über neue Ideen und Projekte, die du in diesem Jahr umsetzen möchtest, und erstelle eine Liste mit den benötigten Materialien und Pflanzen. Überlege auch, welche neuen Techniken oder Methoden du ausprobieren möchtest und informiere dich darüber im Voraus. Wenn Du nicht schon im Winter Deine Gartengeräte oder Bewässerungssystem überprüft und für die kommende Gartensaison vorbereitet hast, ist jetzt dafür auch noch Zeit.

Es ist aber auch die Zeit, in der Du Deinen Garten ganz praktisch wieder zum Leben erweckst und dich auf eine neue Gartensaison freuen kannst. Überprüfe die Bodenqualität und den Nährstoffgehalt Deiner Beete und ergänze sie bei Bedarf mit Kompost oder organischem Dünger. Auf zukünftigen Tomatenflächen kannst Du Gelbsenf aussäen.

Der Nutzgarten im Vorfrühling

Im Nutzgarten kannst du jetzt bereits mit der Aussaat oder Pflanzung von Frühgemüse beginnen. Wenn Du ein Glashaus, ein Frühbeet oder ein Hochbeet mit Abdeckung hast, kannst Du mit Beginn des Vorfrühling die ersten Gemüsesorten säen. Ansonsten warte noch ein wenig. Von Mitte bis Ende des Vorfrühling kannst Du dann auch im Freiland säen oder pflanzen. Wähle dabei robuste Sorten wie Spinat, Radieschen, Erbsen und Kohlrabi, die auch bei kühleren Temperaturen gut gedeihen.

Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen bei den obstliefernden Pflanzen. Je nachdem was Du hast kannst Du Deine Ribisel, Stachelbeeren, Himbeeren, Feige, Kiwi oder Trauben auslichten, verjüngen oder einkürzen. Und wenn Du einen Rhabarber hast, hilft ein übergestülpter Behälter ihn schneller treiben zu lassen. Das kann ein großer Blumentopf oder Maurerkübel sein. Oder ein eigens dafür bestimmter Tontopf mit Deckel.

Im Kräutergarten kannst Du ebenfalls abgestorbene Teile von Oregano, Thymian oder Schnittlauch entfernen und die Pflanzen zurückschneiden. Salbei und Lavendel lässt Du noch in der Winterruhe.

Der Ziergarten im Vorfrühling

Im Ziergarten kannst du jetzt erste Pflegemaßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass dein Garten in voller Pracht erblüht. Entferne abgestorbene Pflanzenteile, beschädigte Äste, verblühte Blütenstände und Unkraut. Lockere den Boden auf und mulche deine Beete, um Feuchtigkeit zu speichern und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Achte dabei jedoch darauf, dass du nicht zu früh zur Schere greifst, da einige Pflanzen erst im Sommer oder Herbst blühen und einen Rückschnitt erst nach der Blüte benötigen. Für eine reiche Sommerblüte kannst Du Einjährige wie Ringelblumen, Staudenwicken oder Wiesen-Margariten direkt im Freiland säen.

zur Vorfrühlingskarte

Ich führe die Pflegemaßnahmen nicht alle gleichzeitig durch, damit die kleinen Krabbeltiere, die es sich im Herbst in den Pflanzen zum Überwintern gemütlich gemacht haben, nicht alle Rückzugsorte auf einmal verlieren.

Jahreszeiten im Garten: der Erstfrühling

Wenn der Erstfrühling endlich da ist, explodiert die Natur beinahe mit einem farbenfrohen Spektakel. Als begeisterter Gartenliebhaber gibt es nichts Schöneres, als diese transformative Zeit des Jahres zu erleben.

Du erkennst den Beginn des Erstfrühlings, wenn die Forsythien die Gärten mit ihren gelben Blüten zum leuchten bringen. Etwas unscheinbarer weist auch die Stachelbeere darauf hin und beginnt ihre Blätter zu entfalten. Wenn Du Dich draußen aufhältst kannst Du jetzt auch die ersten Rufe des Kuckuck hören und das aufgeregte Zwitschern der Vögel wird begleitet von regem Herumflattern. Sie suchen Baumaterial und beginnen mit dem Nestbau.Das Froschquaken kehrt wieder zurück und in Teichen und stehenden Gewässern kann man Kaulquappen finden. Die geschäftige Aktivität der Bienen sind weitere untrügliche Zeichen dafür, dass der Frühling in vollem Gange ist.

zur Erstfrühlingskarte

Der Nutzgarten im Erstfrühling

Im Nutzgarten gibt es jetzt einige weiter Pflanzen, die Du säen oder pflanzen kannst. Vogerlsalat (Feldsalat), rote oder bunte Beete, Rosenkohl, Karfiol, Mangold oder Lauch kommen mit den Temperaturen gut zurecht. Wenn Du bereits im Vorfrühling Radieschen gesät und Salate gepflanzt hast, kannst Du jetzt im Erstfrühling schon die erste Ernte aus dem Garten holen.

Wenn Du ein unbeheizten Glashaus hast, wird es dort nachts jetzt auch nicht mehr so kalt. Dort kannst Du bereits Tomaten und Paprika bereits. Wenn Du Tomaten im Freien anbaust und im Vorfrühling auf den Flächen Gelbsenf gesät hast, kannst Du die Pflanzen jetzt in die Erde einharken. Sie werden den Tomaten später eine gute Unterlage liefern.

Im Obstgarten machen sich bald die Apfelwickler auf den Weg um sich zu paaren. Hänge jetzt Pheromonfallen in Deine Apfelbäume, um Schäden durch Maden zu minimieren.

Der Ziergarten im Erstfrühling

Wenn die Forsythie blüht ist es auch an der Zeit Deine Rosen zu schneiden und Du kannst älter Stauden teilen. Auch einige weitere Sommer Blüher können jetzt im Freien gesät werden. Malven, Zinnie oder Kapuzinerkresse sind nur einige Beispiele. Sommerblumen wie Dahlien, Gladiolen und Begonien kannst Du in kleinen Töpfen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank vorziehen.

zur Erstfrühlingskarte

Und überall im Garten solltest Du ungebetene Pflanzen die Dich stören entfernen. Noch sind sie ihre Wurzeln kurz und sie haben kaum Ausläufer. Dadurch kannst Du sie noch relativ leicht entfernen.

Jahreszeiten im Garten: der Vollfrühling

Der Vollfrühling ist eine Zeit der Fülle und des schnellen Wachstums. Die Sonne wir immer kräftiger und wärmt den Boden. Trotzdem fällt meist auch genug Niederschlag, sodass die Pflanzen alles haben, was sie zum Wachsen brauchen.

Wenn die Apfelbäume zu blühen beginnen und die Stiel-Eiche ihre Blätter entfaltet, ist der Frühling in vollem Gang. Frühmorgens werden wir von einem besonders lauten Vogelgesang begrüßt, während die Schwalben und Mauersegler zurückkehren und die ersten Maikäfer umherfliegen. Es ist auch die Zeit, in der wir die ersten fliegenden Fledermäuse beobachten können, die nach dem Winterschlaf wieder aktiv werden.

zur Vollfrühlingskarte

Im Nutzgarten gibt es im Vollfrühling viel zu tun. Es ist Zeit, endlich auch Bohnen auszusäen und die Gurken, Tomaten, Paprika und Zucchini im Freien zu pflanzen. Kälteempfindliche Kräuter wie Majoran oder Basilikum kannst Du pflanzen und beim Salbei ordentlich Blätter ernten. So bereicherst Du die Frühlingsküche mit frischen Aromen und förderst gleichzeitig den Neuaustrieb.

Auch im Ziergarten können jetzt Einjährige wie Schmuckkörbchen oder Astern direkt im Freien gesät werden. Und Sommerblumen wie Löwenmäulchen, Astern oder Kapuzinerkresse die auf der Fensterbank vorgezogen wurden, dürfen im Garten ausgepflanzt werden. Sie werden durch die warmen Sonnenstrahlen schnell wachsen, den Garten mit bunten Blüten schmücken und Bienen und Schmetterlinge anlocken.

zur Vollfrühlingskarte

Insgesamt bietet der Vollfrühling eine Fülle von Möglichkeiten. Deinen Garten erstrahlt schon in voller Blüte und Du kannst jetzt dafür sorgen, dass Du auch im Sommer seine ganze Pracht genießen kannst.

Sommerblüte: Höhepunkt der phänologischen Jahreszeiten im Garten

Jahreszeiten im Garten: der Frühsommer

Nach dem Erwachen im Frühling, startet der Frühsommer mit einer Zeit von wunderschönen Blumen und einer reichen Ernte. Es ist eine Zeit der Blüte und des Wachstums, in der die Natur in vollem Umfang erstrahlt.

Du erkennst den Frühsommer wenn der schwarze Holunder zu blühen beginnt und die Luft mit seinem süßen Duft erfüllt. Bei den Singvögeln wird die erste Brut flügge und verlässt die Nester.

zur Frühsommerkarte

Der Nutzgarten im Frühsommer

Im Nutzgarten kannst Du jetzt wieder Salbei ernten, sobald die Knospen sich zu entwickeln beginnen. Beim Apfelbaum solltest Du senkrechte Wassertriebe, solange sie noch weich sind, mit der Hand abreißen. Und beim Basilikum knipst Du die Blütenansätze ab. So schmecken die Blätter länger und die Pflanze wächst buschiger. Markerbsen und Zuckererbsen kannst Du noch ein letztes Mal säen.

Im Garten ist jetzt eine Zeit der reichen Ernte. Es beginnt die Ernte von Gemüse wie Tomaten, Zucchini, Paprika und Gurken, auch Obstbäume und Beerensträucher liefern viel frische Vitamine. Achte darauf, das Gemüse regelmäßig zu ernten, um eine Überreifung zu verhindern, und verwende sie frisch oder konserviere sie für den späteren Verzehr. Auch das Obst und die Beeren solltest Du rechtzeitig ernten, um sie vor Vogelfraß oder Fäulnis zu schützen. Beim Rhabarber neigt sich die Ernte jetzt schon dem Ende zu. Erntet jetzt die letzten Stängel, bevor der Säuregehalt zu hoch wird.

Der Ziergarten im Frühsommer

Auch im Ziergarten gibt es im Frühsommer einiges zu tun, um Deinen Garten in eine blühende Oase zu verwandeln. Jetzt kannst Du den Rasen mit Dünger versorgen, um ihn gesund und grün zu halten. Und bei Polsterstauden solltest Du Verblühtes zurückschneiden, um sie in Form zu bringen. Auch bei den Pfingstrosen kannst Du jetzt die verblühten Blütenstände schneiden, damit die Pflanze Ihre Kraft in die Wurzeln steckt. Zweijährige Bartnelken kannst Du jetzt in Töpfen oder direkt im Freien säen, um schon für eine reiche Blütenpracht im nächsten Jahr vorzusorgen.

Es ist eine Zeit des Überflusses und der Fülle, in der wir beginnen die Früchte unserer Arbeit zu ernten. Und während Bienen und Schmetterlinge von Blüte zu Blüte summen, Vögel ihre Jungen großziehen und die Blumenpracht langsam ihren Höhepunkt erreicht, vergiss nicht Deinen Garten auch zu genießen.

Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.

Astrid Lindgren, Tagebuch 1964 („Astrid Lindgren – Ein Lebensbild“ von Margareta Strömstedt)

Jahreszeiten im Garten: der Hochsommer

Wenn der Hochsommer das Land erreicht, beginnt auch die Zeit der großen Hitze. Die Sommerlinde beginnt zu blühen und die Johannisbeeren sind pflückreif. Wenn Du den Abend in Deinem Garten verbringst hörst Du wahrscheinlich die ersten Grillen, deren zirpender Gesang im Laufe dieser Jahreszeit immer lauter wird. Jetzt treten auch die ersten fressende Larven der Kartoffelkäfer auf, die Brunft des Rehwilds beginnt und die Mauersegler starten ihren Rückflug in den Süden.

Jetzt kannst Du laufend Obst und Gemüse ernten und roh oder frisch zubereitet genießen. Und wenn die ersten Beet Flächen leer werden, kannst Du für eine spätere Ernte vorsorgen. Du kannst Herbstrüben säen oder Chinakohl, Häuptelsalat, Endivien und Herbstkraut pflanzen. Sobald sich die Knospen der Minze entwickeln, kannst Du sie kräftig zurückschneiden und ernten, um neues Wachstum zu fördern. Du kannst Deine Ernte frische verwerten oder für Tees trocknen.

Im Ziergarten kannst du jetzt deine Blumenbeete und Staudenrabatten in voller Pracht genießen. Und wenn Du die Blütenstände regelmäßig für die Vase schneidest, regst Du die Pflanzen zu neuem Wachstum an und sie bringen viele neue Blüten hervor. Aus viele Blumen die jetzt im Garten blühen kannst Du auch wunderschöne Trockensträuße gestalten.

zur Hochsommerkarte

Die phänologischen Sommer Jahreszeiten im Garten sind die Zeit der Fülle und des Überflusses, in der wir die Früchte unserer Arbeit ernten und uns an der Schönheit und Vielfalt der Natur erfreuen können.

Jahreszeiten im Garten: der Spätsommer

Der Spätsommer kündigt eine Zeit der Reife und des Abschieds an, in der wir viel ernten und uns langsam auf den Herbst vorbereiten. Der Übergang vom Hochsommer zum Spätsommer beginnt, wenn frühreifende Äpfel pflückreif werden und die Früchte der Eberesche ihre volle Ausfärbung erreichen. Gleichzeitig machen sich die Störche und die ersten Schwalben bereit für ihren Rückflug in den Süden und die Weinbergschnecken legen ihre Eier ab.

Im Nutzgarten kannst du jetzt aus dem vollen schöpfen und Gemüsesorten wie Tomaten, Zucchini, Paprika und Gurken ernten.

Im Hochsommer gibt es noch einige Aufgaben zu erledigen, um Deinen Garten in gutem Zustand zu halten. Schneiden den Lavendel nach der Blüte um etwa ein Drittel zurück, um die Pflanze kompakt zu halten. Gieße bei starker Trockenheit regelmäßig und entferne weiterhin Beikräuter, damit diese das Wachstum Deiner Pflanzen nicht beeinträchtigen.

zur Spätsommerkarte

Während Du noch die heißen Tage des Spätsommers genießt, kannst Du bereits damit beginnen, Dich auf den Frühherbst vorzubereiten. Mach Dir Gedanken über mögliche Veränderungen in Deinem Gartenlayout. Jetzt kommt die Zeit in der Veränderungen im Pflanzenbestand am leichtesten sind, denn Herbstpflanzen wachsen in der warmen Erde besonders gut an. Von Deinen Lieblingsblumen kannst Du außerdem Samen für die Aussaat sammeln. Lass sie gut durchtrocknen und verstaue sie in Papiertüten verpackt und beschrifte bis zum nächsten Frühjahr.

Herbstliches Farbenspiel: Phänologische Merkmale im Wandel

Jahreszeiten im Garten: der Frühherbst

Wenn der Frühherbst an die Tür klopft, werden die Tage schnell wieder kürzer und die Nächte kühler. Du erkennst Den Frühherbst, wenn der schwarze Holunder seine ersten reifen Früchte trägt. Die Rauchschwalben bereiten sich auf ihren Rückflug in den Süden vor und Du kannst die ersten ziehenden Kraniche am Himmel sehen.

zur Frühherbstkarte

Im Nutzgarten gibt es im Frühherbst einige Aufgaben zu erledigen. Wenn es kühler wird, ist auch wieder die Zeit, in der Du Vogerlsalat (Feldsalat), Radieschen oder Spinat säen kannst, damit Du auch in den kommenden Monaten frischen Gemüse aus dem Garten ernten kannst.

Im Ziergarten bekommt der Rasen jetzt seine Herbstdüngung, damit er gesund und kräftig bleibt. Um abseits der bald startenden Herbstfärbung noch Farbe in den Garten zu bekommen, kannst Du Herbstblumen wie Astern, Chrysanthemen und Studentenblumen pflanzen.

Insgesamt bietet der Frühherbst eine Gelegenheit, den Garten noch einmal in der Wärme zu genießen und Dich auf den Herbst vorzubereiten.

Jahreszeiten im Garten: der Vollherbst

Der Vollherbst beginnt, wenn die ersten reifen Früchte der Stiel-Eiche und der Rosskastanie zu sehen sind. Gleichzeitig können wir die Balzrufe des Uhus hören, der seine Partner für die kommende Brutzeit sucht. Auch die Brunft der Hirsche beginnt. Wenn Du in der Nähe eines Wildgeheges lebst, kannst Du die beeindruckenden Rufe der Hirsche im Wald hören. Diese Anzeichen zeigen Dir, dass sich die Natur noch einen Gang runterschaltet und sich langsam zur Ruhe begibt.

zur Vollherbstkarte

Die letzten Gemüsesorten wie Kürbisse, Kartoffeln und Wurzelgemüse können jetzt geerntet werden, und die Obstbäume und Beerensträucher tragen ihre letzten Früchte. Entfernt abgestorbene Pflanzenteile und Unkraut aus den Beeten. Auf abgetragene Beete kannst Du Knoblauch, Winterzwiebeln und auch Vogerlsalat pflanzen. Sie alle werden bis zum Winter noch ordentlich wachsen, gehen dann in eine Winterruhe um werden im nächsten Frühjahr mit den ersten warmen Tagen mit einem ordentlichen Startvorteil weiterwachsen. Wenn Du nichts mehr anpflanzt, säe Gründüngung auf abgetragenen Beete.

Im Ziergarten und auch bei den Topfpflanzen solltest Du jetzt schon auf überraschende Nachtfröste vorbereitet sein. Ansonsten, sei nicht zu ordentlich beim Aufräumen. Lass Stauden und Blütenstände ruhig stehen. Sie dienen verschiedenen Tieren als Überwinterungsquartier. Frühlingsblüher wie Krokusse, Tulpen und Narzissen kommen jetzt in die Erde, damit Dein Garten auch im nächsten Jahr mit viel Farbe ins Jahr startet.

Jahreszeiten im Garten: der Spätherbst

Mit dem Spätherbst ist das Gartenjahr bald zu Ende. Es ist eine Zeit der Veränderung, in der sich die Natur noch einmal in einem prächtigen Farbgewand zeigt.

Den Spätherbst erkennst Du, wenn die Blätter der Stiel-Eiche und der Rosskastanie ihre wunderschöne Herbstfärbung annehmen. Gleichzeitig kannst Du beobachten, wie Kaninchen ihr Winterfell bekommen und sich auf die kalten Monate vorbereiten. Auch die ersten fliegenden Männchen des Frostspanners sind zu sehen. Sie machen sich auf die Suche nach einem Partner für die kommende Brutzeit. Diese Anzeichen zeigen Dir, dass der Winter nicht mehr weit ist und Du Dich auf die kalten Monate vorbereiten sollten.

Der Nutzgarten im Spätherbst

Im Nutzgarten ist es an der Zeit, das restliche Gemüse zu ernten und die Beete für den Winter vorzubereiten. Wenn Du Rosenkohl gepflanzt hast, kannst Du nach den ersten Frostnächten die ersten Röschen ernten. Ansonsten bleibt nur noch aufräumen und wegräumen.

Der Ziergarten im Spätherbst

Es ist an der Zeit, Deine Topfpflanzen vor den kalten Temperaturen zu schützen, indem Du einen Winterschutz anbringst oder sie in ein Winterquartier räumst. Rosen häufelst Du mit Erde an und bedeckst sie, wie auch andere empfindliche Zierpflanzen mit Reisig. Das musst Du tun, solange der Boden noch Warm ist, damit Du die Wärme unter dem Reisig hältst. Wenn Du das erst machst, wenn der Boden schon gefroren ist, konservierst Du quasi die Kälte und erreichst genau das Gegenteil.

Solange der Boden noch warm ist, kannst Du die Knollen der Frühlingsblüher auch noch in die Erde bringen, wenn Du das nicht schon gemacht hast. Das Laub von Bäumen und Sträuchern, das sich jetzt wie ein Teppich ausbreitet, solltest Du regelmäßig entfernen, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen. Du kannst es als natürlichen Mulch und Schutzschicht in Deinen Beeten verwenden. Töpfe mit nicht winterharten Pflanzen solltest Du rechtzeitig ins Winterquartier bringen, um Frostschäden zu vermeiden.

Die letzten Blüten des Jahres, wie die Herbstastern und Chrysanthemen, erstrahlen noch einmal in leuchtenden Farben. Und auch die Früchte und Samenstände vieler Pflanzen sind jetzt reif, bringen Farbtupfer in den Garten und dienen als Nahrungsquelle für Vögel und andere Tiere.

zur Spätherbstkarte

Der Herbst ist eine Zeit, in der wir den Garten langsam zur Ruhe kommen lassen und uns auf die kommende Saison vorbereiten.

Winterstille: Ruhe und Vorbereitung in der letzten Jahreszeiten im Garten

Jahreszeiten im Garten: der Winter

Der Winter ist angekommen, wenn die Stiel-Eiche ihr Laub und die europäische Lärche ihre Nadeln abwirft. Der Boden ist mit dem Auflaufen des Winterweizens bedeckt und die spätreifenden Äpfel sind erntereif. Jetzt sind nur noch Standvögel zu sehen, die den Winter in unserer Region verbringen und es gibt kaum Tierlaute zu hören.

Im Garten gibt es im Winter nicht viel zu tun. Einzig hin und wieder den Frostschutz Deiner Pflanzen zu kontrollieren. Und bei starkem Schneefall, solltest Du den Schnee von den Ästen Deiner Bäume und Sträucher schütteln, damit diese nicht brechen. Die Topfpflanzen im Winterquartier musst Du regelmäßig (nicht zu häufig!) gießen und auf Schädlinge oder Krankheiten überprüfen. Im Haus kannst Du Dein Gartenwerkzeug reinigen und für die nächste Saison vorbereiten.

zur Winter

Mit dem Winter kommt eine Zeit der Stille und des Rückzugs, in der wir den Garten in seinem winterlichen Gewand betrachten und uns auf die kommenden Monate freuen.

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die phänologischen Jahreszeiten im Garten

Der Klimawandel wirkt sich bereits deutlich auf die phänologischen Jahreszeiten aus und wird dies voraussichtlich auch in Zukunft tun. Steigende Temperaturen, sich wandelnde Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse führen zu einer Verschiebung und Veränderung der phänologischen Jahreszeiten im Garten.

Frühblüher könnten beispielsweise früher erscheinen oder Herbstlaub könnte später fallen, was die Vegetationsperiode und die Zusammensetzung der Arten beeinflussen würde. Zudem könnte sich die Verbreitung von Schädlingen und Krankheiten durch den Klimawandel ändern, was neue Herausforderungen für die Gartenpflege darstellt.

Es ist daher von großer Bedeutung, den Einfluss des Klimawandels auf die phänologischen Vorgänge im Garten zu beobachten und zu analysieren, um entsprechend reagieren zu können. Mit einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Gartenpflege können wir helfen, die Auswirkungen des Klimawandels zu verringern und den Garten als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen zu bewahren.

Die Rolle der phänologischen Jahreszeiten im Garten

Phänologische Jahreszeiten sind entscheidend für die Gartenplanung und -gestaltung. Sie unterstützen dich dabei, den optimalen Zeitpunkt für das Säen, Pflegen und Ernten zu finden und deinen Garten in Harmonie mit der Natur anzulegen.

Indem du dich auf phänologische Anzeichen wie das Austreiben der Blätter, das Blühen der Pflanzen oder das Auftauchen von Insekten einstellst, kannst du deinen Garten effektiv bewirtschaften. Phänologische Jahreszeiten bilden dabei eine natürliche Struktur und Orientierung für die Gartenarbeit. Sie erleichtern eine nachhaltige und ressourcenschonende Pflege und tragen dazu bei, den Garten als harmonischen, lebendigen Raum für Flora, Fauna und Menschen zu gestalten.

Von den ersten Anzeichen des Frühlingserwachens bis zur winterlichen Ruhephase, gestalte Deinen Garten im Einklang mit der Natur und genieße das ganze Jahr über eine blühende und gesunde Oase!


Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert