Es gibt Gemüsepflanzen die ich seltener pflanze, weil sie in der Pflege doch ein wenig aufwendiger sind. Manchmal werden sie auch bevor wir etwas davon abbekommen, von den lieben Schnecken verspeist. Aber wenn sie den Weg vom Garten in die Küche finden, schmecken sie einfach so unglaublich viel besser, als wenn man sie im Supermarkt oder auch am Markt kauft. Brokkoli ist eine dieser Nutzpflanzen, die frisch aus dem Garten einen unvergleichlich feinen Geschmack bieten. Daher ist diese Pflanze die erste die in unseren digitalen Garten einziehen darf. Das tolle Beitragsbild ist diesmal übrigens nicht in unserer Küche entstanden.
Pflanzen Portrait: Ein wenig Theorie über den Brokkoli
Pflanzenfamilie
Kreuzblütengewächs
Lateinischer Name
Brassica oleracea var. Italica
Vulgonamen
Herkunft
ursprünglich, wie alle Brassica oleracea, aus Kleinasien ist die Nutzpflanze seit dem 16 Jahrhundert im Mittelmeergebiet heimisch
Pflege
Brokkoli ist ein Starkzehrer. Im besten Fall bereitest Du das Beet schon im Herbst mit Kompost (3 bis 5 Liter pro Quadratmeter) und Algenkalk (ca. 30 Gramm pro Quadratmeter) vor.
Wenn Du Brokkoli selbst ziehen möchtest, solltest Du ihn dicht aussäen und später die Pflanzen, die sich am besten entwickelt haben, vereinzle (pikieren).
Achte auch darauf relativ hohe Gefäße zu verwenden, damit die Wurzeln gerade nach unten wachsen können.
Wenn der Erdballen gut durchwurzelt ist und die Pflanze drei bis fünf Blätter hat, kann sie ausgepflanzt werden. Dabei kannst Du einen Langzeitdünger und Algenkalk mit ins Pflanzloch geben. Nach dem Auspflanzen solltest Du ausreichend angießen, in den darauffolgenden 2 bis 3 Wochen sparsamer gießen und danach wieder steigern. So hat die Pflanze einen guten Start und ist für die nächsten Wochen versorgt. Eine Mulch Schicht rund um die wasserhungrige Pflanze schützt den Boden vor Austrocknung. Und regelmäßig an häufeln stützt die Pflanze. Die Jungpflanzen solltest Du anfangs außerdem mit einem Vlies vor Schädlingen schützen.
Gib ungefähr sechs Wochen nach der Pflanzung und dann nach einmal vor Beginn der Knospenbildung einen flüssigen Gemüsedünger oder Brennnesseljauche.
Eine Ausnahme stellt der Winterbrokkoli dar. Hier solltest Du ein langsameres Wachstum anstreben. Das heißt, Du versorgst den Brokkoli sparsam mit Hornspänen oder einem anderen Langzeitdünger. Ab Herbst stellst Du die Düngergaben komplett ein, das macht den Brokkoli frostresistenter. Erst im Frühjahr folgt dann eine intensivere Düngergabe.
Ernte
Brokkoli bildet viele kleinere Röschen (auch Blumen). Geerntet wird, sobald die mittlere Blume gut ausgebildet, noch geschlossen und blaugrün ist.
Schneide die Blütenstände mit 10-15 cm langem Stiel und Blättern ab und lass den Hauptstrang der Pflanze stehen. Aus den Seitenknospen entwickeln sich weitere Blütenköpfe.
Die Brokkoli Blüte welkt schnell, daher lässt sich auch nicht lange lagern. Wenn Du einmal zu viel haben solltest kannst Du sie besser blanchieren und einfrieren.
Sollten die Knospen leicht gelb schimmern, ist der Erntezeitpunkt bereits überschritten: Die Blüten haben sich schon geöffnet. Das ist grundsätzlich kein Problem, es schmeckt einfach nicht mehr so gut.
Sorten
- Sommer-/Herbstbrokkoli (aus Italien stammend):
- Calinaro
- Grüner Calabrese
- Penta
- Summer Purple
- Santee
- Rosalind
- Coastal
- Winterbrokkoli (in England gezüchtet):
- White Sprouting (unter Vlies bis zu minus 8 C°)
Krankheiten & Schädlinge
Schutz gegen Schädlinge wie Erdflöhe, Kohlfliege, Kohlweißling => Mischkultur mit Kapuzinerkresse (nicht rankende Sorten!), Kohldrehherzmücke (zerstören die Mittelknospe und verursachen Kümmerwuchs) und Blattläuse bietet ein engmaschiges Netz.
Schutz gegen Krankheiten wie Mehltau und vor allem die Kohlhernie, bietet eine richtige Fruchtfolge (mind. 3 besser 4 Jahre sollte kein Kreuzblütengewächs am Beet gewachsen sein). Weitere Stärkung der Pflanze erreichst Du durch Gabe von Algenkalk.
Wissenswertes
Im Handel gibt es meist nur grüne Sorten, für den Anbau gibt es aber auch andersfarbige Varianten.
Frisch geerntet enthält der Brokkoli noch mehr Mineralstoffe und Vitamine.
- Samen bleiben mehrere Jahre lang keimfähig
- eng mit Blumenkohl verwandt“
Aussaat und Pflanzung: Was, wie und wann?
Aussaatzeitpunkt im Frühbeet, Glashaus oder auf der Fensterbank
Jänner bis März
Aussaatzeitpunkt im Freien
Sommer- oder Herbstbrokkoli: Mitte bis Ende Mai
Winterbrokkoli: Juli bis September
ideale Bodentemperatur
ideale Keimtemperatur
15 bis 20 C°
Keimdauer in Tagen
6 bis 10 Tage
Aussaat-Art
dicht aussäen und dann pikieren
Gruppengröße
Reihenabstand
Abstand in der Reihe
Saattiefe
0,5 bis 1 cm
Pflanzzeitpunkt
Sommer- oder Herbstbrokkoli: Ende April bis Mai
Winterbrokkoli: August bis September
Pflanzabstand
40 x 50cm
Anzahl Pflanzen beim Square Gardening (pro Quadrat / 30x30cm)
1
Pflanztiefe
der Wurzelansatz sollte 1cm mit Erde bedeckt sein
Wachstum: Welche Bedingungen braucht Brokkoli?
Lichtbedarf
sonnig
Standort
windgeschützt
Wasserbedarf
mittel bis hoch, jedenfalls regelmäßig (!)
Nährstoffbedarf
Starkzehrer
Bodenansprüche
tiefgründiger, lockerer, lehmiger, sehr nährstoffreicher Boden, mit relativ hohem Kalkgehalt und gutem Wasserspeichervermögen
Charakteristika: Was kennzeichnet Brokkoli?
Wuchsform
aufrecht, ausladend
Wurzeltyp
Tiefwurzler
Lebensdauer
mehrjährig
Wuchshöhe
50 bis 60 cm
Ernte: Wann und wie oft kommt Brokkoli in den Korb?
Erntezeitpunkt
Erntezeitpunkt im ersten Pflanzjahr
Sommer- oder Herbstbrokkoli: ungefähr 7 bis 10 Wochen nach der Pflanzung
Erntezeitpunkt im zweiten Pflanzjahr
Winterbrokkoli: März/April bis Mai
Erntedauer
wenn der Hauptstrang stehen bleibt, entwickeln sich in den Seitenknospen über mehrere Wochen neue Blütenknospen
NATUR
ART
Brokkoli ist aber nicht nur eine kulinarisch leckere Pflanze, sondern hat auch eine ästhetisch ansprechende Seite. Schau Dir diese Bilder!
Aber das ist natürlich Geschmackssache!
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